Die Tradition der Santons und Krippen in der Provence geht bis zur Zeit der Französischen Revolution zurück, als Krippen in den Kirchen verboten wurden und die Familien begannen, ihre eigenen Krippen zu Hause zu gestalten. Die Santons, kleine Tonfiguren (von santoun, „kleiner Heiliger“), stellten zunächst nur die Figuren der Weihnachtsgeschichte dar und später auch die Menschen eines provenzalischen Dorfes: den Müller, die Wäscherin, den Fischer, den ravi

So wurde die provenzalische Krippe zu einer ganzen Miniaturlandschaft mit Bauernhäusern, Mühlen, Hügeln und Alltagsszenen. Heute führen die Santon-Hersteller dieses Kunsthandwerk weiter, besonders auf den jährlichen Santon-Messen, und die Familien erweitern ihre Krippen Jahr für Jahr – sodass diese Tradition als kostbares Symbol der provenzalischen Identität lebendig bleibt.

Ble de l espérance 

Die Tradition des 4. Dezember in der Provence ist die der heiligen Barbara, ein sehr altes Ritual, das den Beginn der provenzalischen Weihnachtsfeierlichkeiten markiert.

🎋 Das Weizenkeimen zu Barbara

Am 4. Dezember lässt man Weizen (oder Linsen) in drei kleinen Schälchen keimen. Einige Körner werden auf feuchte Watte gelegt und jeden Tag leicht bewässert.

Diese drei Schälchen werden dann auf den Weihnachtstisch gestellt und symbolisieren Leben, Fülle und Hoffnung für das kommende Jahr.

🌾 Bedeutung

Wenn der Weizen gut wächst: sagt man, dass das Jahr ein gutes und reiches sein wird.

Wenn er schlecht wächst: sieht man darin ein Zeichen für eher schwierige Zeiten.

🌟 In der provenzalischen Tradition

Diese Schälchen begleiten dann das Gros Souper am 24. Dezember und werden in die Nähe der Weihnachtskrippe gestellt. Die drei Schälchen stehen oft für die Heilige Dreifaltigkeit.

Es ist eine einfache, poetische Geste, die jedes Zuhause mit der Erde, dem Lauf der Zeit und der Hoffnung auf hellere Tage verbindet.